Annekatrin Doell Landschaft Island Flora

Heißer Dampf stößt aus einer Vielzahl von dunklen Löchern im Erdboden hervor. Ungewiss ist ihre Tiefe. Der Boden ist aktiv. Für viele Pflanzen stellt es eine Herausforderung dar, sich den lavaesken Untergrund als Lebensraum zu erschließen. Moose und zierliche Polsterpflanzen schmiegen sich in Form von kleinen Tuffs dicht an den Untergrund an. Es sind genügsame Exemplare, bescheiden in Anbetracht des Nährstoffgehaltes und ausdauernd genug, um den extremen Wetterlagen die Stirn zu bieten.

Rothöll Accessoires aus Fischleder

Rothölls Kollektion

Safrangelbes Dorschleder und die Weiße Silberwurz

Die Idee zu Rothöll wurde in der isländischen Landschaft geboren. Die kurz unter dem Polarkreis liegende Insel ist unsere Ressource. Sie inspiriert uns. Wir feiern diese Beziehung, indem wir Zusammenhänge offenlegen und Abhängigkeiten demonstrieren. Wir vernetzen Gelbtöne unterschiedlicher Bereiche. Das malerische Gelb des Dorschleders zieht uns an. Es aktiviert wie eine Sonne unsere müden Augen nach einem langen, dunklen Winter.

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Weiße Silberwurz (Dryas octopetala)

Islands Nationalblume

Der Weißen Silberwurz behagt das subarktische Klima. Als Pionierpflanze kann sie problemlos Untergründe wie Kalkschutt und Geröllflächen besiedeln. Ähnlich wie der Lupine gelingt ihr das Wachstum auf so kargem Untergrund durch die symbiotische Beziehung zu stickstoffbindenden Bakterien und mit Hilfe von Ektomykorrhiza, einer Wurzelsymbiose mit Bakterien. Silberwurz wächst zu bodenbedeckenden Matten aus. Zwischen den Blättern sammeln sich feine Lehm- und Sandteilchen an, die eine Grundlage für das Keimen neuer Pflanzen bieten. Mit ihrer starken, tief in den Untergrund reichenden Pfahlwurzel gelangt die Silberwurz an Wasser und stabilisiert nebenbei noch den losen Untergrund. Auf Island blüht die Weiße Silberwurz von Mai bis Juni. Stoffwechsel betreibt sie ausschließlich in den wenigen Wochen des arktischen Sommers. Um ein Maximum an Wärme und Licht einzufangen, dreht die Pflanze ihre großen Blüten stets mit der Bewegung der Sonne.

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Rothöll Dorschleder

Safrangelbes Dorschleder

Dorsch (Gadus morhua)

Die Beschaffenheit von Dorschleder ist eine Kombination von weichen und rauen Partien. Wie die Struktur, variiert auch die Farbverteilung in keinem erkennbaren Muster. Ein Grundton wird bestimmt von vielen Farbtönen, die sich individuell überlagern. Trotz der Wildheit, drückt die Oberfläche durch die sehr kleinen Schuppentaschen etwas Delikates aus.

Zu allen Zeiten wurde Kabeljau vor den Küsten Islands gefangen. Er umfasst auch heute noch den größten Teil der isländischen Seefischexporte. Kabeljau wird von Feinschmeckern auf der ganzen Welt für seinen feinen Geschmack gelobt. Isländischer „Salzfisch“ ist in Portugal und Spanien eine Delikatesse.

Die isländische Gerberei steht in enger Kooperation mit den lokalen Fischereien. Der Rohstoff für unser Dorschleder stammt von Fischereibetrieben der Nordküste Islands. Die Dorschhäute werden mit Hilfe einer mineralischen Gerbung haltbar gemacht. Die Gerberei belässt beim safrangelben Dorschleder die natürliche Pigmentierung in der Fischhaut. Dadurch nehmen die vielen verschieden aufgebauten Hautpartien die Farbe unterschiedlich stark an. So entsteht der fast malerische Ausdruck von Dorschleder.

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